Ausgabe 4/2022 |
Der HCL-Nachwuchs eifert den grossen Idolen nach. |
von Fredy Zurkirchen |
Noch während sich ihre Freunde in der Badi vergnügten, zogen sie wieder Helm und Brustpanzer an, ums sich ihrer eiskalten Leidenschaft zu widmen: die Mädchen und Jungs aus den Nachwuchsteams des HC Luzern. Unmittelbar nach den Sommerferien starteten die Eistrainings. |
«Luzern ist eine Fussballstadt», heisst es. So überrascht es nicht, dass der HC Luzern in der öffentlichen Wahrnehmung weniger präsent ist und man hier ganz allgemein etwas kleinere Brötchen bäckt, als beim «grossen Nachbarn» ennet der Biregg. Aber in Sachen Spass, Emotionen, Einsatz und Leidenschaft will man beim HC Luzern den Fussballern in nichts nachstehen.
Nach den Sommerferien ging es aufs Eis Es fühlt sich seltsam an, an einem warmen Spätsommerabend den Faserpelz überzuziehen: doch es ist kalt in der Eishalle Tribschen. Nach und nach kommen sie aufs Eis, die 22 Mädchen und Jungen, die heute am Training der U-13-Teams teilnehmen. Seit Ende der Sommerferien trainieren sie wieder auf Eis, drei bis viermal die Woche, plus ein oder zwei Matches, je nach Niveau. Das Hallentraining begann aber schon im Mai. Anscheinend mühelos kurven und sprinten sie in ihrer voluminösen Montur übers Eis. Manch einer würde das nicht mal auf festem Untergrund so hinkriegen. Auch Yarek ist mit dabei. Ich kenne ihn von Kindsbeinen an; er ist neben mir aufgewachsen. Seit er fünf ist spielt er beim HCL. «Ein Freund hat mich darauf aufmerksam gemacht. Ich besuchte ein paar Probetrainings. Sie gefielen mir. Also meldeten mich meine Eltern für die Hockeyschule an. Seither spiele ich hier Eishockey.»
«Wir sind ein Ausbildungsclub» Unter Arno del Curto gelang dem Vorgängerclub SC Luzern 1996 der Aufstieg in die Nationalliga B. Wenig später dann der Fall: Konkurs, Auflösung, Abstieg.
2018/19 stieg die erste Mannschaft des HCL wieder in die 1. Liga auf und kehrte auf die Karte des Schweizer Hockeys zurück. Der Club positioniert sich aber klar als Ausbildungsverein. Eine Rückkehr zum Profihockey ist kein Thema. Man will die Mannschaft vor allem mit eigenen Spielern besetzen. Und dennoch, «Der sportliche Erfolg der ersten Mannschaft und die Rückkehr in die 1. Liga ist schon wichtig» erklärt Roland Fischer, langjähriger Nachwuchs-Obmann. «Für den HCL bringt das eine bessere Wahrnehmung in unserer Region mit sich. Und wir können unserem Nachwuchs die Aussicht bieten, höherklassig Hockey zu spielen. Das Niveau in der 1. Liga ist schon beeindruckend.»
|