Ausgabe 2/2023Es läuft einiges auf den Theaterbühnen im Quartier |
Gute Nachrichten für Theaterfreunde. In den nächsten Wochen kommen einige spannende Theaterprojekte auf die Bühne. Wir haben drei Anlässe herausgepickt und stellen sie kurz vor.
von Fredy Zurkirchen
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KANTITHEATER widmet sich dem
Thema «Nachbarschaft»
Die Kantonsschule Alpenquai blickt auf eine über 400-jährige Geschichte zurück. Nur wenige Jahre nach der Gründung des Jesuitengymnasiums wurde dort schon Theater gespielt. Diese Tradition wird auch heute noch gepflegt. Jeden Frühling bringt das Kantitheater ein neues Stück auf die Bühne. Nur in den Corona-Jahren im Corona-Jahr 2020 und 2021 wurde ein Film und ein Hörspiel produziert. Gespielt wird jeweils in der Aula der Kantonsschule Alpenquai. Die Aufführungen sind öffentlich.
Die Bühne ist hell erleuchtet, als wir Anfang Februar eine Probe besuchen. Nur die Ränge sind noch leer. Die 14 Schauspielerinnen sitzen im Kreis. Sie tauschen sich über den Besuch im Luzerner Theater aus. Dann stehen Aufwärmübungen auf dem Programm. Heute sind erstmals auch einige Mitglieder des neuen Freifachs «Theatermusik» mit dabei. Zusammen mit Kursleiter und Musiklehrer Marcel Vogler werden sie die Musik zum Stück komponieren, einstudieren und die Vorstellungen live damit untermalen.
Seit letztem August laufen die Vorbereitungen. Unter der künstlerischen Leitung der beiden professionellen Theaterfrauen Annina Dullin und Anne-Sophie Mentha von spielart und in Verbindung mit dem Luzerner Theater arbeiten die theaterbegeisterten Schülerinnen am Stück und ihren Rollen. Geprobt wird normalerweise einmal pro Woche, meist in der Freizeit.
Bei der diesjährigen Produktion steht das Thema «Nachbarschaft» im Fokus. In Zusammenarbeit mit der Basler Autorin Fiona Schreier näherte sich das Ensemble dem Motiv auf unterschiedlichen Ebenen an. Mittels Schreibwerkstätten, Gesprächen, Improvisationssequenzen, Videoaufnahmen, aber auch mit Pinsel und Farbe erforschen die Schülerinnen ihre eigenen Lebenswelten. Wie wohne ich? Wer sind meine Nachbarn? Wie nah sind wir uns? Was bin ich selbst für eine Nachbarin? Welche Vorurteile habe ich? Wer stört? Wie sind nachbarschaftliche Freundschaften? Dies sind einige der Fragen, mit denen sich die Mitglieder des Kanti-Theaters auseinandersetzen. Die Schauspielerinnen haben Geschichten gesammelt, sie erzählen von Begegnungen, formulieren Wünsche und Vorstellungen und erlauben damit einen kleinen Einblick in ihren Alltag. Im Rahmen der Produktion sind auch "echte" Nachbarn und Nachbarinnen Teil der Inszenierung.
Auf das Publikum wartet ein collageartiger, intermedialer Theaterabend, wo sich mancher Zuschauer und manche Zuschauerin in den dargestellten Figuren und Situationen wiederfinden wird. Noch liegt aber einiges an Arbeit vor den Protagonistinnen.
GREYHOUNDS mit
«Der Jungbrunnen»
Von den Teenagern direkt zu den Ü-60ern! Die Theatergruppe «GREYHOUNDS» ist ein Projekt des VorAlpentheaters. Menschen ab 60 Jahren setzen sich mit Themen auseinander, die ihre Lebenssituation betreffen. Diesen Juni kommt bereits ihre vierte Produktion auf die Bühne des Theater Pavillon.
Wie wäre es, 60, 100, 200 Jahre länger leben zu können – oder sogar unsterblich zu werden? «Der Jungbrunnen» von Kurt Bösch befasst sich mit dieser Frage, die die Menschheit seit Urzeiten beschäftigt.
Per Inserat sucht das Institut Long Life & Eternity ältere Personen, die sich für eine Testreihe mit einem neu entwickelten Präparat zur Verfügung stellen. Das Medikament soll zusammen mit begleitenden Massnahmen eine erheblich gesteigerte Lebenserwartung bewirken. Tatsächlich melden sich fünf Personen, die ihr Leben aus ganz unterschiedlichen Gründen verlängern möchten und sich der Prozedur unterziehen. Die Tests werden in den Räumlichkeiten des Instituts unter der Leitung des Inhaberpaares LangeWeibel durchgeführt. Ob das gut geht?
Ewiges Leben – das Stück macht sich auf die Spur nach diesem uralten Wunsch in einer Zeit, in der die AntiAgingForschung und die Medizin bedeutende Fortschritte erzielen und internationale wissenschaftliche Teams erstaunliche Ergebnisse zu unseren Zellen und deren Alterungsprozess aufzeigen. Trotz dieser Entwicklungen: Ist ewiges Leben überhaupt erstrebenswert? Ist Glück und persönliche Erfüllung, ohne das Bewusstsein der eigenen Endlichkeit, möglich?
Dieses Stück ist das erste einer Trilogie von Kurt Bösch für die GREYHOUNDS.
24. JUTZ – Zentralschweizer Kinder-und Jugendtheatertreffen
In der Zentralschweiz gibt es seit vielen Jahren eine lebendige Kinder- und Jugendtheaterszene. Einige dieser freien Gruppen arbeiten schauspielerisch und regietechnisch auf hohem Niveau.
Diese Kinder- und Jugendtheatergruppen haben sich 1999 zusammengeschlossen, um jedes Jahr das Kinder- und Jugendtheaterfestival Junges Theater Zentralschweiz (JUTZ) zu organisieren.
Jedes Jahr treten dabei 8-12 Kinder- und Jugendtheatergruppen auf, die Einblicke in ihre Theaterarbeit zeigen und uns mit der Spielfreude der 150 Schauspielenden auf der Bühne begeistern. Das Kinder- und Jugendtheaterfestival ist ein Kooperationsprojekt zwischen den drei Trägerschaften «VorAlpentheater», «Luzerner Theater» und dem «Regionalverband Zentralschweizer Volkstheater».
Die genauen Spielzeiten der jeweiligen Gruppen sind auf den Webseiten rzv.ch oder voralpentheater.ch einzusehen.