Ausgabe 1/2024 |
Zeitgut Nachbarschaftshilfe: Eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung |
Die Zeitgut Nachbarschaftshilfe verbindet Freiwillige mit Menschen, die Unterstützung brauchen. Im Interview teilen die alleinerziehende Mutter und Quartierbewohnerin Patricia Dettbarn und Zeitgut-Helferin Rita Fojo ihre Erfahrungen als Tandem.
von Roger Ettlin |
Patricia Dettbarn lebt seit rund 10 Jahren in unserem Quartier; Patricia Dettbarn lebt seit rund 10 Jahren in unserem Quartier; zusammen mit ihrem Sohn und ihrer Tochter Carolina. Carolina leidet an einem sehr seltenen Gen-Defekt, der ihre Intelligenz beeinträchtigt. Die 65-jährige Zeitgut-Helferin Rita Fojo begleitet die 11-jährige Caroli-na bei Spaziergängen und entlastet damit Patricia. Als alleinerziehende Mutter ist Patricia besonders dankbar für diese Unterstützung, da sie ursprünglich aus Spanien stammt und daher keine Hilfe von ihrer Familie in der Schweiz erhält.
Rita und Patricia, wie seid ihr auf die Zeitgut Nachbarschaftshilfe gekommen?
Rita: Ich habe den Flyer von Zeitgut gesehen und fand das eine sinnvolle Sache. Ich habe mich angemeldet und Cornelia Glanzmann, die Koordinatorin, hat sich bei mir gemeldet und mich mit Patricia und Carolina zusammengeführt.
Patricia: Eine Freundin hat mir Zeitgut empfohlen. Sie erkannte, dass ich Unterstützung benötige. Meine Tochter ist beeinträchtigt, und ich brauche Entlastung, um meiner Arbeit nachzugehen. Ich habe mein Problem bei der Koordinatorin Cornelia Glanzmann geschildert, und dann hat sie mich mit einem ersten Tandem verbunden. Das hat leider nicht funktioniert, weil es zwischen Carolina und der Helferin nicht gepasst hat. Beim zweiten Anlauf sind wir dann auf Rita gestossen. Es fällt mir schwer, Hilfe umsonst anzunehmen. Zeitgut ist die erste Organisation, die mir wirklich hilft. Mir wird Zeit geschenkt.
Wie war das erste Treffen?
Patricia: Unser erstes Treffen fand vor einem Jahr bei mir zuhause statt. Es diente dazu, einander kennenzulernen – zu verstehen, wer wir sind und welche Bedürfnisse jeder von uns hat. Rita und ich pflegen eine sehr offene Kommunikation, was mir sehr gefällt. Besonders schön ist, dass Rita ähnliche Erfahrungen hat, da sie auch alleinerziehend war.
Ihr kennt euch jetzt seit einem Jahr. Wie hat sich eure Beziehung im Laufe dieser Zeit entwickelt?
Patricia: Wir brauchten am Anfang etwas Zeit, um miteinander warm zu werden. Aber nach kurzer Zeit haben wir uns bereits gefunden. Und jetzt kann ich sagen: Rita gehört zur Familie.
Rita: Unser Umgang miteinander ist sehr natürlich. Zuerst gibt es einen Kaffee, dann tauschen wir uns aus, wie es uns geht und danach gehe ich mit Carolina an die frische Luft.
Rita, wie laufen die Treffen mit dir und Carolina ab?
Rita: Wir gehen zusammen spazieren, schauen uns die Schwäne an, gehen auf den Weihnachtsmarkt, in die Bibliothek oder was uns gerade in den Sinn kommt. Am Anfang fix montags für etwa drei Stunden, damit Patricia arbeiten konnte. Jetzt ist es flexibler.
Carolina, was macht dir am meisten Spass mit Rita?
Carolina: Am meisten Spass macht mir das Lachen. Oder der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt. Und ich mag Vögel. Besonders Krähen und Schwäne.
Rita, was gibt dir der Austausch?
Rita: Ich finde es toll, dass Carolina so fröhlich ist, das steckt mich an. Und ich bin gerne an der frischen Luft.
Inwiefern unterstützt euch Zeitgut?
Patricia: Der Austausch mit Zeitgut ist sehr gut. Cornelia Glanzmann fragt im-mer wieder nach, ob alles in Ordnung ist. Wir lösen zum Glück alles untereinander, da wir es so gut zusammen haben.
Wer ist Zeitgut? Zeitgut Luzern bringt Menschen zusammen, die Freude daran haben, sich in ihrer Nachbarschaft gegenseitig zu unterstützen. Zeitgut verbindet Freiwillige mit Familien und älteren Menschen, die Hilfe brauchen. Durch regelmässige Treffen entstehen langfristige Beziehungen, die zu einer verbesserten Lebensqualität für alle Beteiligten beitragen. |