Ausgabe 4/2022

Freizeit ohne Bildschirm

von Anna Richli und Emma Koller, Klasse 3/4c Schule Wartegg

Die Flimmerpause ist ein Projekt von akzent-luzern.ch, bei dem man eine Woche nicht gamen und Videos schauen darf. Man muss auf E-Mail, Whatsapp und andere Chats, so wie aufs Fernsehen verzichten.

 

Es gibt Ausnahmen bei wichtigen Telefonaten oder Arbeitskram, dann darf man das Smartphone oder den Laptop natürlich immer noch nutzen. Und natürlich kann jeder mitmachen. Zusammen ist es aber einfacher.

 

Was passiert, wenn man zu viel flimmert!

Wenn man zu viel flimmert, könnte es zu Einschlafstörungen bzw. Sprachentwicklungsstörungen, Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität führen. Man macht auch weniger Sport und ist weniger mit anderen Leuten zusammen. Es kann auch zu einer falschen Rückenhaltung kommen, das merkt man aber erst, wenn man älter wird. Es kann auch passieren, dass man zu wenig auf die Ernährung achtet und man übergewichtig wird.

 

Wie funktioniert das Ganze

Wir, die Klasse 3/4c aus dem Schulhaus Wartegg haben uns auf der Webseite www.akzent-luzern.ch/flimmerpause angemeldet und haben im letzten Mai an der Flimmerpause von Akzent mitgemacht und haben es erfolgreich geschafft. Es war nicht immer ganz einfach. Wir haben es als Klasse entschieden und auf dieses Projekt eingelassen. Sogar Pascal Schürpf, ein Spieler vom FCL, hat mitgemacht. Für ein paar Jugendliche aus unserer Generation ist es unvorstellbar, das Handy für ein paar Tage wegzulegen. Wir wollten aber uns selbst zeigen, dass wir nicht dazu gehören.
Ausserdem haben wir mir am Fotowettbewerb von Akzent teilgenommen. Ob wir etwas gewonnen haben, lest ihr später.

 

Wie sind die Bilder entstanden?

Wir haben an einem Nachmittag vor dem Sek Schulhaus Musik gehört und dazu so getan, als ob wir flimmern würden. Unsere Lehrerinnen haben uns digitale Geräte genannt wie zum Beispiel Handy, Fernseher, Nintendo…. Dann mussten wir dazu eine Pose machen und wie vereist stehen bleiben. Die besten Darstellenden hat unsere Lehrerin dann genommen und auf ein weisses Tuch gestellt. Als wir genug geübt haben, sind wir durch die Gegend gezogen und haben immer wieder unsere Posen gemacht. Leider sind wir nicht berühmt geworden.

 

Das sind zwei Bilder, die an diesem Nachmittag entstanden sind.

So und nun sind Sie wohl neugierig und wollen wissen, ob wir etwas am Fotowettbewerb gewonnen haben. Ja, wir haben den ersten Platz gemacht und 200.- für unsere Klassenkasse gewonnen. Diese haben wir gleich auf der Schulreise in Glace umgewandelt.

 

Wie fanden die Kinder der Klasse 3/4c die Flimmerpause?

Jan (9), «Es war schwierig, weil ich im Wohnzimmer immer mein Handy und mein I-pad gesehen habe, aber ich habe es trotzdem geschafft.»

 

Smilia (10), «Die Flimmerpause hat mich sehr verändert, denn ich spiele jetzt mehr mit meiner Schwester.»

Rafael (9) & Anda (11), «Ich flimmere jetzt weniger, weil ich jetzt mehr Ideen habe, was ich draussen machen kann, zum Beispiel Fussball, 15-14, baden gehen...»

 

Niels (10), «Ich fand die Flimmerpause spannend. Es war nicht so schwierig, weil ich eh nicht viel flimmere. Ich hatte auch viele Ideen was ich machen kann.»

 

Was haben die Kinder der 3/4c in der Flimmerpause gemacht

Minna (10), «Ich habe zuhause mit meiner Schwester eine Hütte gebaut. Sie bestand aus einer Bank, 5 Stühlen, einem Tuch und 6 Stapelsteinen.»

 

Nupel (10), «Ich habe im Wald mit Ästen und Blätter und anderen Gegenständen eine Hütte gebaut.»

Sophie (9), «Ich habe in der Flimmerpause sehr viel Lego gebaut und hatte sehr viel Spass dabei. Es war auch mal was anderes, weil ich das sonst nie mache.»

 

Minh Triet (9), «Ich habe versucht eine Kugelbahn zu bauen, aber es ist ein bisschen schief, gelaufen. Es hat aber trotzdem Spass gemacht.»

 

Wie haben wir die Flimmerpause gefunden?

Anna (11), «Ich fand die Flimmerpause cool. Es war am Montag Feiertag und meine Mutter hat vergessen, dass Flimmerpause ist, aber ich habe es mit meinen Schwestern geschafft. Für mich war die Flimmerpause sehr ideenreich.»

 

Emma (10), «Ich fand die Flimmerpause einmal sehr schwierig, weil meine grosse Schwester am Fernseher Nintendo-switch gegamt hat, ich habe es trotzdem geschafft. Ich habe auch sehr viel Fussball gespielt und bin sehr oft in den Pool gegangen.»

 

Was halten die Erwachsenen von der Flimmerpause

Franzisca (37, Lehrperson), «Es ist bereits meine zweite Flimmerpause. Ich dachte es würde in diesem Jahr einfacher werden. Nichts da. Die Flimmerpause in diesem Jahr war genauso eine grosse Herausforderung und hat mich gefordert. Zum Beispiel fand in dieser Woche der CS Cup Final in Basel statt und meine ehemaligen Schülerinnen standen im Finalem dieses Fussballturniers. An diesem Tag habe ich eine Menge Nachrichten und Bilder von ihnen per WhatsApp erhalten. Ich war zu schwach und habe mir das natürlich angesehen.

Fazit der Woche ist: Ich bin sehr auf mein Smartphone angewiesen und verbringe viel Zeit daran. Die bewusste Flimmerpause oder besser gesagt, die Reduktion der Bildschirmzeit hat aber gutgetan. Aus diesem Grund fand ich die Flimmerpause ein grossartiges Projekt und ich mache gerne nächstes Jahr wieder mit. »

 

Sabine (45, Mutter), «Ich fand die Flimmerpause ein cooles Projekt. Ich konnte es letztes Jahr besser schaffen, weil dieses Jahr der Montag ein Feiertag war.»

 

Nicole (43, Lehrperson), «Ich habe meine Flimmerpause vor allem im Freien verbracht und habe das schöne Wetter genossen. Abends war es mir ehrlich gesagt manchmal ein etwas langweilig. Ich war zu müde zum Lesen und bin immer rechtzeitig ins Bett gegangen. Das hat doch auch etwas Gutes: So war ich am nächsten Tag gut erholt! Mein Handy habe ich nur wenige Male am Tag eingeschaltet und das fand ich sehr befreiend. Und stellt euch vor: Meistens ist in der Zwischenzeit gar nichts Weltbewegendes passiert, dass ich verpasst hätte!»

 

Laura (27) (Lehrperson), «Ich fand sie sehr spannend, weil ich viel mehr Zeit für mich hatte. Ich konnte nämlich Dinge erledigen, die ich schon lange hätte machen sollen. Ich fand auch schön, dass ich meine Freizeit viel bewusster wahrgenommen und genutzt habe.»

 

Thomas (54), «Ich fand die Flimmerpause ein spannendes Projekt und ich habe gemerkt das ich viel mehr mit meiner Tochter mache.»

 

Warum du eine Flimmerpause machen solltest:

- mehr Freizeit

- bessere Konzentration

- mehr Kontakt mit Freunden und Verwandten

- mehr Zeit mit der Familie

- mehr Sport machen

- mehr Ideen 

- mehr Zeit um für die Schule lernen

- mehr draussen sein

- kreativer sein

- mehr Zeit für sich haben

 

10 Dinge, die man in der Flimmerpause machen kann:

- ein Lied erfinden

- in den Wald gehen

- Geschichte schreiben

- zeichnen und basteln

- schwimmen gehen (im Sommer)

- Pflanzen setzen

- mit Freunden etwas unternehmen

- Sport machen

- ein Theater spielen

- Limonade machen

 

 

Machen Sie auch mit und testen Sie, ob Sie eine Woche ohne Handy, I-Pad, Fernseher und andere digitale Geräte schaffen.! Vom 29. Mai bis 4. Juni 2023 verzichten wieder tausende Kinder und Erwachsene in der Zentralschweiz in unserer Freizeit auf Bildschirmmedien und staunen, wie viel Zeit plötzlich für anderes übrigbleibt.